Wir leben in einer Welt, die objektiv betrachtet, das Paradies sein müsste. Im Prinzip gibt es kein Gut, dass nicht im Überfluss vorhanden wäre. Es wird teilweise mehr Essen weggeschmissen, als konsumiert. Man legt sich Fernseher, Handy, Auto selbst Häuser nicht zu, weil man es nicht hat oder das alte Kaputt ist, nicht einmal weil man damit etwas besser machen kann, einzig und alleine weil es geht und vor allem um seinen Sozialen Status abzustecken. All diese Dinge werden noch dazu so konstruiert, dass sie sehr viel schneller Kaputt gehen, als eigentlich notwendig wäre. Neben überbordenden Konsum, spielt auch noch Spekulation eine gewichtige Rolle bei der künstlichen Verknappung unserer Ressourcen.

Alles in allem müsste also kein Mensch auf Erden Angst um seine Existenz haben. Warum treibt uns aber selbst in Ländern, in denen wirklich der unbegrenzte Überfluss herrscht, diese Angst in Stress, Burnout, Depression, Krankheit und vor allem zu Äußerungen und Handlungen, die jegliche Regung von Würde und Anstand vermissen lassen? Manch einer würde sagen, dass es der Turbokapitalismus mit seinen Eliten und Multinationalen Konzernen ist, der immer nach noch mehr Geld, Macht und Einfluss strebt und die Menschen auf perfide Art und Weise in diesem Zustand hält. Ein System, dass unsere ureigene Eigenschaft als soziales, kooperatives Wesen nur soweit zulässt, als dass es unsere andere Seite, das konkurrierende auf sich gerichtete Wesen weiter anfeuert. Zweiteres wird im Normalfall nur schlagend, wenn ein Mangel an Ressourcen vorherrscht. Wo wir wieder bei obigem Thema wären. Es sind aber nicht die Eliten oder die Konzerne die dieses System antreiben, sie sind diejenigen, die am meisten in ihm gefangen sind. Für sie ist es ungleich schwieriger aus diesem System auszubrechen und es zu verändern, als das jedem einzelnen von uns möglich wäre. Denn sobald einem bewusst ist, dass das, was es zum überleben und auch zum glücklichen Leben braucht im Überfluss da ist, kann man noch heute sein eigenes Leben neu ausrichten. Wäre da nicht unser, oben erwähntes, soziales Wesen, dass bestrebt ist sich in die soziale Umgebung einzufügen. Die reine Erkenntnis genügt noch nicht. Es braucht eine große Portion individueller Kraft und Durchsetzungsvermögen und viel mehr das passende soziale Umfeld ohne dem jede Kraft und Anstrengung in Frustration oder Einsamkeit verpufft. Das erste, was man also tun sollte, wenn einmal der Entschluss aus der Erkenntnis des Überflusses, erwachsen ist, sein Leben umzugestalten, ist bei seinem sozialen Umfeld anzufangen. Die Erkenntnis kommunizieren, sich Menschen und Gruppen suchen die ähnlich denken. Den Kontakt zu uneinsichtigen Personen reduzieren, aber nie ganz aufgeben. Es ist wichtig seine Erkenntnis immer wieder auf die Probe zu stellen und, vielleicht gewinnt man ja auch Erfahrung im Argumentieren, oder kann etwas vorweisen, dass als Vorbildfunktion gebraucht werden kann. Nicht zuletzt  ist es auch immer Wichtig zu verstehen und sich zu erinnern, warum in Angst gelebt wird, wo es eigentlich keinen Grund gibt.

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